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PFLEGEBEDÜRFTIGE MENSCHEN LAGERN | Darauf soll man achten
Alten/Krankenpflege |
Bequeme Lagerung für pflegebedürftige Menschen. Auf was achtet man.
Es gibt viele Lagerungsarten, fast für jede Krankheit oder Beschwerde. Pflegefachkräfte kennen die. Aber auf was muss grundsätzlich geachtet werden, wenn jemand pflegt, der nicht viel Ahnung hat, wie man richtig den pflegebedürftigen Menschen lagert, damit er sich in seinem Zustand durch die Lagerung wohl fühlt oder zumindest nicht still leidet?
1. Fragen. Fragen Sie den pflegebedürftigen Mensch selbst, wenn es möglich ist, wie er sitzen / liegen möchte. Leider sind die Wünsche des pflegebedürftigen Menschen nicht immer erfüllbar, weil oft keine Notwendigkeit und kein Zweck der Lagerung von deren Seite erkannt werden kann. Darum ist es wichtig vor der Lagerung zu erklären wofür die ganze Maßnahme ist.
2. Zweck. Jede Lagerung hat ihren Zweck. Sie müssen sich schon vorstellen, was Sie mit dieser Lagerung erreichen möchten, Beschwerden erleichtern, Druckgeschwüren vorbeugen, irgendwelche Tätigkeiten durchführen, Druck entlasten.
Hier, zum Beispiel, können Sie verschiedene Lagerungsarten finden:
http://www.der-altenpfleger.bplaced.net/die-verschiedene-lagerungsarten
3. Hilfsmittel. Überlegen Sie schon vorher, welche Hilfsmittel Sie brauchen (Kissen, Rollen und andere Hilfsmittel), und bereiten Sie sie vor der Lagerung vor. Welche Hilfsmittel Sie brauchen hängt davon ab, welchen Zweck der Lagerung Sie erreichen wollen und welche Lagerung es wird. Benutzen Sie so viele Hilfsmittel wie nötig, um die eigenständige Bewegungsfreiheit des Pflegebedürftigen nicht zu behindern.
Zum Beispiel: hier können Sie kurz über Hilfsmittel erfahren:
http://www.pflege-abc.info/pflege-abc/artikel/lagerung_und_lagerungshilfsmittel.html
http://www.der-querschnitt.de/archive/8945
4. Andere Krankheiten. Oft haben die pflegebedürftigen Menschen mehrere Krankheiten. Sie sollen darauf achten, dass die Lagerung auch die anderen Leiden oder Krankheiten nicht verschlimmert oder begünstigt.
5. Bewegungseinschränkung. Die Bewegungen des Pflegebedürftigen sollen nicht eingeschränkt werden, damit er:
- Die Extremitäten frei bewegen kann
- Hilfe wenn nötig holen kann
- Freie Sicht hat. Freie Sicht soll auf keine Weise verhindert werden
- Sich nicht eingesperrt fühlt und keine Angst hat
- Die Beschäftigungen, die noch möglich sind, ausüben kann
6. Zeit. Zeit ist ein sehr wichtiger Faktor bei der Lagerung. Wenn sich der Pflegebedürftige zu lange in einer Position befindet, dann bewirkt die Lagerung genau das Gegenteil, als sie bewirken soll. Es können z.B. Druckgeschwüre entstehen, Muskelkater, Versteifung des Gelenkes etc. (wo natürlich auch die andere Faktoren mitspielen).
Je nach Lagerungsart soll die Zeit 2 Stunden sich in einer Position zu befinden nicht überschreiten.
7. Bequemlichkeit. Die Lagerung soll nicht nur ihren Zweck erfüllen, sie soll auch bequem für Pflegebedürftige sein. Fragen Sie nach der Lagerung, ob es bequem für sie / ihn ist.
8. Beobachtung. Jeder Mensch ist individuell und was für den einen gut tut, kann für den anderen gar nicht passen, und das Beste, was es gibt, ist die Beobachtung. Sie sollen das Befinden des pflegebedürftigen Menschen immer beobachten, fragen ob er Schmerzen hat, ob ihm bequem ist, wie sieht die Haut nach der Lagerung aus etc. Nur so können sie individuell handeln.
9. Sich in die Lage versetzen. Es hilft, um die Lagerung zu beurteilen, das Prinzip und den Sinn zu verstehen, wenn man sich in der Lage des Pflegebedürftigen hineinversetzt . Machen Sie mit sich selbst so ein Experiment, mit gleicher Lagerung, Lagerungshilfsmittel, mit gleicher Zeit. Das hilft Vieles zu verstehen und zu begreifen.
10. Sicherheit. Scheinbar sichere Lagerungen können auch Verletzungen mit sich bringen. Achten Sie darauf, dass der pflegebedürftige Mensch sich nicht verletzt, nicht auf dem Boden ausrutscht oder fällt, mit Kabel sich umwickelt etc. Es hängt sehr von dem körperlichen und psychischen Zustand des Pflegebedürftigen ab, gehen Sie von diesen Zuständen aus und handeln Sie auch danach.
11. Eigene Sicherheit. Die eigene Sicherheit vergisst man und erst dann, wenn man Rückenschmerzen oder Schmerzen bei Bewegungen hat, weiß man, dass man sich verhoben hat. Man kann folgendes machen bei schweren Pflegebedürftigen, um sich selbst zu schützen
- Den Pflegebedürftigen um Mithilfe bitten, die vorhandenen Kräfte ausnutzen, bei jeder Bewegung wo es noch möglich ist, das tut Ihnen gut und auch dem Pflegebedürftigem, weil jede Bewegung ein kleinen Schritt zur Heilung ist.
- Nicht mit gebeugtem Rücken arbeiten, sondern mit geradem. Wenn möglich auf passender Arbeitshöhe arbeiten, der Rücken soll immer möglichst gerade sein, besonders beim schwerem Heben.
- Technische Hilfsmittel anwenden, zum Beispiel: Gleitmatte, Rutschbrett, Lifter, Bettleiter etc. Sie können auch hier darüber lesen:
http://www.pflegen-zuhause.net/alles-was-hilft/artikel-lesen/artikel/technische-hilfesmittel-demenz
- Kinästhetik anwenden. Wie man die Kinästhetik anwendet, können Sie hier lesen, in Beiträgen über Kinästhetik
- Hilfe holen, zu Zweit den Pflegebedürftigen lagern ist immer ein Vorteil und leider nicht immer erfüllbar.
12. Belehren. Wenn Sie richtig lagern wollen und nicht wissen wie man es richtig macht, fragen Sie am besten erfahrene Pflegefachkräfte die Pflegebedürftigen gut kennen. Damit ersparen Sie dem pflegebedürftigen Mensch das Leiden und die Probleme, die mit falscher Lagerung verbunden sind.
13. Erfahrung. Die Lagerung der pflegebedürftigen Menschen ist nicht schwer, Sie müssen es nicht nur wissen, wie man es macht, sondern selbst oft tun, und nach einiger Zeit kommt die Erfahrung, Können und das Wissen.